TierquälerEi

Das Ei wird mythologisch als Symbol des Lebens betrachtet -- in Wirklichkeit täuscht die weiße Schale jedoch darüber hinweg, daß jedes Ei untrennbar mit Tierquälerei und Tod verknüpft ist.

Skandale wie der um den »Hühnerbaron« Pohlmann, massenhaft erstickte Vögel, Arzneimittel- und Giftrückstände in den Eiern, Gesundheitsschäden der Arbeiter zeigen nur die die Spitze des Ei(s)bergs.

Hühnerbatterien

Die Eier vieler Vogelarten -- von Wachteln bis zu Straußen -- werden von Menschen gegessen, doch den Hauptanteil machen Hühnereier aus. Legehennen und Masthähne halten einen traurigen Rekord, was die Konzentration viele Tiere auf engstem Raum betrifft. 400 bis 450 qcm Lebensraum steht jedem zu, ein geneigtes Drahtgitter, kleiner als die auf diesen beiden Seiten bedruckte Fläche. Allein in Deutschland müssen über 60 Millionen Legehennen die Konsumenten mit 17 Milliarden Eiern pro Jahr versorgen. 98% der auskunftspflichtigen Legehennenbetriebe halten die Vögel in Batterien. Um die Produktivität zu erhöhen, werden sie 17 Stunden pro Tag mit Kunstlicht bestrahlt. Verhaltensstörungen sind die Folge dieser Haltung. Um gegenseitiges Anpicken oder gar Ausweiden zu verhindern, werden vielen Küken die Oberschnäbel abgebrannt bzw. abgeschnitten.

Das tägliche gelegte Ei ist keineswegs so amüsant, wie ein bekanntes Lied glauben machen will. Während ihre Vorfahren etwa zwölf bis zwanzig Eier pro Jahr legten, bringen es speziell gezüchtete Legehennen auf dreihundert pro Jahr. Um die Eierschalen aufbauen zu können, wird den Knochen Kalzium entzogen, neben der Bewegungseinschränkung und fehlendem Sonnenlicht eine der Ursachen für teils tödliche Technopathien wie Käfiglähme, Osteoporose, Fettlebersyndrom. Dies trägt ebenso wie die sich durch die Massenhaltung rapid vermehrenden Parasiten dazu bei, daß eine von 15 Hennen pro Jahr stirbt und so im Müllcontainer der Batterie endet.

Freilandhaltung

Freilandhaltung (also Stall und Weideauslauf im Freien) und Bodenhaltung (Stallgebäude mit Sitzstangen und Legenestern, aber ohne Freilauf) machen gerade 1--2% aus. Phantasiebezeichnungen wie »Bauern-« oder »Landeier« sollen über die Herkunft aus Hühnerbatterien hinwegtäuschen. Außerndem zeigen Abrollspuren vom Käfigboden, die unter UV-Licht sichtbar werden, daß Eier oft falsch deklariert werden. Eiklar und Dotter in eihaltigen Produkten, ob Kekse, Teigwaren oder Sojawürstchen, stammen, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, ebenfalls ausschließlich aus Käfighaltung. Hinzu kommt das Problem der Schlachtung und der männlichen Küken.

Schlachtung

Auch die wenigen nicht in Käfigen eingepferchten Tiere werden ebenso wie die Batteriehühner, wenn sie die »Haltung« überleben, weit vor dem natürlichen Ende ihres Lebens getötet. Nach einer Aufzucht von fünf Monaten verbringen sie etwa ein Jahr damit, Eier zu legen -- mit der Zeit läßt die Legeleistung nach, und sie werden geschlachtet und als Suppenhühner vermarktet. Ihre natürliche Lebenserwartung betrüge über zehn Jahre. Zur Schlachtung werden die Hühner an den Füßen aufgehängt und durch Elektroschock im Wasserbad betäubt -- bei zu kleinen Hühnern oder denen, die sich wehren, mißlingt dies oft, weil sie den Kopf über Wasser halten. Dann wird ihre Kehle durchgeschnitten, und sie verbluten.

Küken

Da ein Hahn keine Eier legt, stirbt für jede Legehenne ein Küken. Die männliche Hühner aus Legehennenrassen sind für die Fleischproduktion ungeeignet. Die Küken werden kurz nach dem Schlüpfen »gesext« -- Sekunden entscheiden über Leben in Gefangenschaft oder Tod. Die weiblichen Tiere kommen in die Aufzucht, die männlichen werden in Fleischwölfen lebend vermust, ertränkt, erstickt oder vergast, um als Tiermehl für Futter oder Dünger zu enden.

Umweltschäden

Ursache vieler Umweltschäden ist die Gülle aus der Viehzucht. Davon produziert jedes einzelne Huhn täglich 180 g. Ammoniak aus Gülle hat sich beispielsweise als eine der Hauptursachen für das Waldsterben erwiesen, Nitrat im Trinkwasser stammt u. a. aus Gülle-Überdüngung.

90% des Weltsojaanbaus und etwa die Hälfte des Getreides wird an Tiere verfüttert. Diese Nahrungsmittel -- oft angebaut in Ländern, in denen Menschen hungern, und dann exportiert -- werden also somit zum großen Teil in Gülle verwandelt. Getreide, das zum Beispiel als Brot gegessen wird, kommt vollständig der Ernährung zugute. Wird das Getreide jedoch an Hühner verfüttert, muß zwölf Mal soviel aufgewendet werden, um Fleisch zu erzeugen, das dem entspricht, und vier Mal soviel für Eier (zum Vergleich: beim Umweg über Rindfleisch muß zehn, bei Milch fünf Mal soviel aufgewendet werden). Das bedeutet Verschwendung von Nahrungsmitteln, Anbauflächen und Energie sowie Schäden durch »Pflanzenschutzmittel« zur Ertragssteigerung.

Folgekosten

Die sozialen und volkswirtschaftlichen Folgekosten sind enorm: Neben den durch Umweltschäden entstehenden fallen zum Beispiel Kosten für Tierseuchenbekämpfung (Massentierhaltung erhöht das Seuchenrisiko), Tierkörperbeseitigung und Schlachtabwasserentsorgung an.

Eiweißmythos

Die Nahrungsmittelindustrie bemüht sich nach Kräften, den Eindruck zu erwecken, daß »tierische Lebensmittel« für die Ernährung notwendig seien. Stellvertretend sei der Eiweißmythos genannt. Abgesehen davon, daß hierzulande jeder im Schnitt doppelt so viel Eiweiß (Protein) wie nötig zu sich nimmt, sollte klar sein, daß natürlich auch Pflanzen aus Protein bestehen. Von den etwa zwanzig Proteinbausteinen, den Aminosäuren, sind acht essentiell, das heißt, sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Nun enthalten Tierprodukte zwar alle acht, aber Sojabohnen (aus denen Tofu, Sojamilch usw. hergestellt wird) ebenso. Auch Nüsse, Getreide und Hülsenfrüchte sind sehr proteinreich.

Gesundheitsschäden

Ein durchschnittliches Ei enthält mehr als 200 mg Cholesterin. Eier können Nahrungsmittelvergiftungen, insbesondere Salmonellose, verursachen. Die Symptome ähneln Erkältungssymptomen, so daß die Vergiftung häufig unentdeckt bleibt. Eier tragen zu Übergewicht, Herzkrankheiten, Krebs und anderen ernsten Gesundheitsschäden bei.

Alternativen

Vermeiden von Eiern bedeutet aber keineswegs, nie mehr Kuchen oder Pasta zu essen. Nudeln aus Hartweizengrieß und Wasser sind überall erhältlich, und viele Kuchen kommen sehr gut ohne Ei aus. Selbst wenn ein Rezept Eier vorsieht, so gibt es zahlreiche Alternativen: je nachdem, welche Funktion das Ei erfüllt -- binden oder treiben -- kann stattdessen Tomatenmark oder Öl und Essig verwendet werden, Tofu mit etwas Wasser püriert, Apfelmus, Leinsamen, Soja- oder Pfeilwurzmehl oder tierproduktfreier »Eiersatz« (aus dem Reformhaus).

Fazit

Die Menschen bezahlen nur wenige Pfennig für ein Hühnerei, ein paar Mark für ein Suppenhuhn -- die Hühner aber kostet dies die Freiheit, die Gesundheit und schließlich ihr Leben.

animal peace setzt sich mit spektakulären Aktionen, Recherchen und Aufklärungsarbeit für die Befreiung der Tiere aus der Unterdrückung und Entrechtung durch die menschliche Gesellschaft ein. Wer animal peace unterstützen und sich informieren will erhält ausführliches Material über uns und unsere Ziele und Aktionen von animal peace e. V. Karlsruhe, Oberwaldstr. 44, 76227 Karlsruhe, 0721/404548.
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