Tatsächlich sorgte animal peace in den wenigen Monaten des neuen Jahres 1996 schon für umfangreiche Medienberichterstattung und wirkte als Hauptdarsteller mit in einigen Fernsehreportagen und bei Talksendungen. Den wenigsten, die Zeitung lesen und Fernsehn gucken, wird es gelungen sein, an animal peace und seinem Engagement vorbeigekommen zu sein.
Stefan warb gewandt (und als einziger Talkgast nett anzusehen) bei Talk im Turm für die vegane, (nämlich wahrhaft tier-gerechte) Ernährung, während Silke fast zeitgleich in Wat is? (WDR) für Tierrechte stritt - gegen Gastgeber Jürgen von der Lippe, der Tiere offenbar ausschließlich paniert und gebraten auf dem Teller liebt. Michael sensibilisierte bei "Vera am Mittag" für die Lage der sogenannten Kampfhunde und im SFB brachte bei der großen BSE-Debatte das große Fressen von Tieren ins Gespräch. Bei Bärbel Schäfer argumentierte Reinhold scharfzüngig für ethischen Vegetarismus. Motto: "Ich lebe fleischlos, denn sonst sind die Tiere ihr Fleisch los." Lokaltermin im SWF3: Silke trat wiederrum auf Seiten der Rinder, Schweine und Hühner gleich gegen 4 Gegner an, durchweg Männer, durchweg selbstgerecht davon überzeugt, daß man Tiere fressen dürfe. Und Melanie sowie Helmut Kaplan beeindruckten bei Fliege Zuschauer und Gastgeber nachdrücklich.
2 große Reportagen auf VOX (S-Zett) und Pro7 (Reporter). VOX: ein sensibler Beitrag über Tierversuche und eine respektvolle Darstellung von animal peace und seiner Arbeitsweise. Pro7: eine Dokumentation über die Hühnerbefreiung mit einfühlsamer Darstellung der Hühner als Individuen und die Real-Markt-Besetzung mit unverhohlener Sympathie. In BravoTV Klein-Silke aus Hamburg als Fürsprecherin der Interessen der Kibitze. In RTL Stefan als Interessensvertreter der Tauben.
In "Spiegel special", Ausgabe April, ein 5-seitiges Portrait von Groß-Silke als prominent(est)e Vegetarierin. (In der Mai-Ausgabe von "Joy" tauchte Silke in der Rubrik "reich, schön und berühmt" mit Bild zwischen Richard Gere, Madonna, Jodie Foster und Sönke Wortmann auf. Großer Lacherfolg bei den AktivistInnen und bei Silke, die alle jedenfalls vom Reichtum nichts wissen. Aber immerhin. Ein Signal der Hochachtung für unseren Einsatz)
Ganz zu schweigen von der umfangreichen Medienberichterstattung über unsere Aktionen regional und überregional.
An bedeutungsvollsten in unseren Augen: die intelligente und tiefschürfende Hinführung zum Thema Tierrechte und neue Ethik in einer einseitigen Betrachtung in DIE ZEIT. Es war der "Aufmacher" der Ausgabe, rot prangt es auf der Titelseite: "Richard David Precht: Wer schützt die Tiere vor den Menschen?" , Leserwerbung im Werbefernsehen mit dieser Fragestellung.
In dem Artikel dann eine Darstellung der Arbeit von animal peace als der größten deutschen Tierrechtsorganisation (was anders klingt und wahrheitsgemäßer ist als "eine Gruppe namens animal peace", wie so mancher schlafmütziger Journalist uns ab und an noch abzuwerten trachtet). Ein längeres Zitat aus der Selbstdarstellung von animal peace. Es folgen viele Gedanken über "die Ordnung der Schöpfung und die Unordnung der Moral", will heißen: die Doppelmoral unserer Gesellschaft. Das erfrischende und angeregte Gespräch bis in den späten Abend zwischen dem Verfasser und Silke wird zu der positiven, wohlwollenden Grundtendenz des Artikels beigetragen haben. Endlich, endlich haben die "Intellektuellen" das Thema als "Thema der Zeit" erkannt. Bislang glänzte die ZEIT ja nur mit Spott und Vernichtungsstücken gegen Tierrechtler, besonders seit unser Spezialfreund Michael Miersch dort seine Auffassungen vom Tier als Recyclingobjekt verbreiten darf (vergl. "Magna Carta für Fifi").
Ja, liebe KritikerInnen unserer "Mediengeilheit": Wir legen es tatsächlich darauf an, in die Zeitung und ins Fernsehn zu kommen, und wir machen auch kein Geheimnis daraus. Es ist vielmehr unsere erklärte Strategie, die Medien so viel wie möglich mit unseren Anliegen zu beschäftigen und so die Sache der Tiere ständig im öffentlichen Gespräch zu halten. Wir meinen, daß wir im Zeitalter der Massenkommunikation alle Kommunikationsmittel nutzen müssen, um bei den Massen einen stetigen Bewußtseinswandel zu bewirken. Die Strategie hat sich bewährt und ist zum Selbstläufer geworden: Nicht wir müssen jetzt den Journalisten hinterherlaufen, sondern sie kommen zu uns. Sollen wir sie wegschicken?? (Daß wir im Hintergrund noch eine Menge unauffälliger Tierrechtsarbeit leisten, etwa Vorträge an Schulen, Korrespondenz und Materialversand, steht auf einem anderen Blatt. Auf einem weiteren Blatt steht, daß wir keine anderen TierrechtlerInnen kritisieren, wenn sie für ihre Arbeit andere, stillere Wege gewählt haben - wenn sie nur unserer gemeinsamen Sache, der Sache der Tiere zugute kommen. Ü;brigens mokieren wir uns auch dann nicht, wenn es jemandem gelingt, auch nur einem einzigen Tier aus der Not zu helfen.)
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