Samstag, 17. Februar, etwa 5 Uhr in der Früh war es, als das an der Spitze fahrende Auto der animal peace Gruppen aus Deutschland Raststädten und Parkplätze in der Nähe von Udine nach Tiertransportern absuchten. Vorbereitung einer Aktion mit dem Verein gegen Tierfabriken Ö;sterreich gegen Tiertransporte und das Essen von Tieren. Noch war es dunkel und die zwei Tiertransporter, die am Rand des Rasthofes in Nord-Udine standen, wirkten noch lebloser, als die stählernen Hänger mit ihren Ritzen oder runden Löchern sonst. Der Transporter war leer, verwunderlich, denn der Tiertransporter befand sich auf dem Weg von Schleswig-Holstein nach Trieste, wie das Kennzeichen verrat. Die Tierrechtler hielten an, um den Transporter zu untersuchen. Er war doch beladen, Kälber. Doppelstöckig. Sie lagen. Vielleicht schliefen sie, vieleicht waren sie von der Fahrt erschöpft, vielleicht lebten einige der Tierkinder schon nicht mehr. Die Körper lagen regungslos am Boden. Nur ein Kalb stand und blickte durch die Löcher. Schließlich ging es einen Schritt und streckte die Nase zu den Ö;ffnungen. Der Atem des Tieres dampfte aus seiner Nase in die kalte Nachtluft hinaus.
Um 9 Uhr Beginn der Aktion. Animal peacelerInnen aus Deutschland, der Schweiz, Ö;sterreich und Italien, Aktivisten des VgT, andere Tierrechtsgruppen versammelten sich auf der Piazza dell´ Unità. Barbara Rütting war auch dabei und die Vorsitzende der Bundesgründen in Ö;sterreich Madeleine Petrovic
In der ganzen Stadt waren Polizeiposten verteilt. Durch die Medien war die geheim geplante Aktion durchgesickert. Die Transporter waren bereits umgeleitet worden. Der geplante Menschenteppich, mit dem ein Tiertransporter gestoppt werden sollte, mußte nun als symbolischer Akt stattfinden. Mit aller Härte verhinderte die Polizei den verzweifelten Versuch der TierechtlerInnen, über den Militärhaven zum Umschlagplatz für Tiertransporte zu gelangen, um den Todgeweihten wenigstens etwas Heu zustecken zu können. Doch sie rechneten nicht mit der Ausdauer der Aktionisten: gegen Mittag, als die Polizei nachlässig wurde, gelang es den Tierrechtlern dann doch, einen Transporter zu stoppen und den Rinderkindern auf der Ladefläche Wasser und Heu zu reichen. Einige Rinder bluteten aus der Nase, die sie der Nahrung begierig zureckten. Mit jedem Bissen in ein Stück Fleisch rollt ein Tiertransporter nach Italien. Tag für Tag.
Melanie Bujok, Silke Ruthenberg
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