Recklinghäuser Mandrills gehen nach Afrika

Reklinghausen - Der 22.5.96 wurde für fünf Mandrillaffen der Tag der Befreiung aus jahrelanger Kerkerhaft. Zum harmlosen Amüsement der Stadtparkbesucher von Recklinghausen verdämmerten die Tiere ihr armseliges Leben in Verschlägen, die in derVergangenheit nicht nur Tierrechtler und Tierschützer auf den Plan riefen. Es hagelte Proteste auch seitens ganz normaler Bürger, die es schlechterdings unmöglich finden, wenn vor ihren Augen hochentwickelte Säugetiere unter mittelalterlichen Haftbedingungen den langsamen Tod der Gefangenschaft sterben. Holländischen Tierschützern war es schließlich gelungen, für die Tiere einen würdigeren Platz zu finden. Unter den großzügigeren Lebensbedingungen in einem Zoo im südafrikanischen Johannesburg werden die Mandrills erstmals ein Leben unter den ihnen artgerechten klimatischen Bedingungen führen können, daß nicht nur auf das absolute und lediglich existenzerhaltende Minimum von Essen und Schlafen reduziert ist. Die jahrelange Gefangenschaft hat die Tiere so zerstört, daß sie ein Leben in Freiheit nicht mehr führen können. Eine Auswilderung kam also nicht in Frage. Die Umsiedelung: also nur eine Leidensverminderung, das Minimum, was wir d iesen Tieren schulden. Und doch das Maxi m um, was wir für diese Tiere tun können. Ein Akt der Gerechtigkeit, auch wenn Gefangenschaft niemals (art)gerecht sein kann für ein Tier, das ohne jedes Verschulden in den Dienst der Unterhaltung des Menschen mit dem Opfer des lebenslangen Freiheitsentzugs gepreßt wird. Mit Gewalt. Und ohne ethische Legitimation. Indes erblödete sich die JUNGE UNION, sich für den Verbleib der Häftlinge in den Recklinghauser Stadtparkverliesen starkzumachen. Die Attraktion des Stadtparks müsse erhalten bleiben. Tradition um jeden Preis, den nicht die Unionsvertreter bezahlen, sondern die Tiere mit allen gefangenschaftsbedingten Leiden und Entbehrungen. Entlarvend nicht nur, daß die Mandrills als Individuen in der Argumentation der Jungkonservativen gar n icht vorkom me n. Tatsächlich geht es die Bewahrer auch des hinterletzten aber tradierten Unrechts um etwas ganz anderes: mit dem Abtransport der Mandrills stirbt wieder ein kleines Stückchen eines jahrtausendealten Denkens von der absoluten Verfügbarkeit des Tiers, daß seine elementarsten Interessen immer und unbedingt unter die marginalsten des Menschen stellen mußte. Bis zum heutigen Tag. Jetzt wird der Mandrillkäfig, eine zu Stahl und Stein gewordene Demonstration derAllmacht des Menschen überdas Tier, demontiert. Der Abschied von den Mandrills ist ein bißchen auch ein Abschied vom anthropozentrischen Denken und ein Aufbruch in ein neues Jahrtausend. Ein Jahrtausend, daß sich den Interessen der Tiere verpflichtet sieht. Die Junge Union hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Und animal peace begrüßt den symbolischen und praktischen Akt der Befreiung der Mandrills.

Renntag - Aktionstag

Elmshorn - Renntag der Superlative um den Großen Preis von Eurospar auf der Trabrennbahn in Elmshorn. Aktionstag für 30 Tierrechter und Tierrechtlerinnen von animal peace. Kurz nach Beginn der Veranstaltung stürmten die Aktivisten auf das Geläuf und verzögerten damit den Start des zweiten Rennens um eine halbe Stunde. Schließlich wurden sie von den Ordnungskräften in üblich grober Weise abgeräumt.

Erwartungsgemäß äußerten die selbstzufriedenen 10 000 Zuschauer wenig "Verständnis" für die Aktion, die allerdings größere Medienbeachtung fand. Wer will schön hören, wie Pferde zu unnatrülichen Gangarten genötigt werden. Wer will schon was hören von Genickbremsen und Drähten, die um Pferdezungen gezurrt werden, um sie zu zwingen, bei 50 Stundenkilometern eine Gangart durchzuhalten, die für wenige Stundenkilometer natürlich ist. und nur dafür? Wer will schon von ständigen Medikamentengaben zu Steigerung der Hochleistung hören, von dadurch bedingten Nieren- und Leberschäden in jungen Jahren? Davon, daß Fohlen schon zum traben gezwungen werden, daß die Pferde sich kaputtgetrabt haben in der Mitte ihres Lebens? Bestimmt nicht dejenigen, die daraus ihren Lustgewinn ziehen. Und die mit dem finanziellen Gewinn.

Freispruch für Henriette

NRW - animal peacelerInnen konnten erneut ein Dutzend Hühner aus einer Legebatterie befreien, nachdem wieder animal peace-Mitglieder einen sicheren Platz angebieten konnten. Journalisten von der Jugendzeitschrift BRAVO und der Illustrierten LISA waren bei der Aktion anwesend, und dokumentierten in Wort und Bild das Grauen der Hühner

Überlebt hat auch Henriette, das Huhn, das wir halbtot und fast verdurstet in einer Kotgrube in der Legebatterie fanden. Gelegentlich gelingt es Hühnern, aus den Käfigen zu entkommen Die Halle wird dann zu ihrer Todesfalle, denn aus ihr ist ein Ausbruch unmöglich, während sie gleichzeitig die Tränken in den Käfigen nicht mehr erreichen können. Tagelang muß Henriette bereits in der Halle herumgeirrt sein, als wir sie fanden. Halbverdurstet und schwer erkältet, daß der Tierarzt zum "Einschläfern" riet. Doch die starke Henriette hat es geschafft.

Freispruch für Christof

Heidelberg - Freispruch für den animal peaceler Christof Leihs. Gegen den Koordinator für Baden-Württemberg wurde nach einer Besetzungsaktion der Heidelberger Universität wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs ermittelt. animal peace hatte im vergangenen Herbst vor den Toren der neuen Versuchstieranlage demonstriert und das Dach besetzt. Mehrere Aktivisten waren in das Gebäude eingedrungen, um Beweisfotos von Versuchstieren zu machen.

ab ins Lager...

Duisburg/ Gelsenkirchen - Während Franz Althoff vom Moskauer Staatszirkus engagiert mit animal peacelerInnen über das Grundrecht von Tieren auf Freiheit diskutiert und die Absicht bekundet, mit der nächsten Saison auf Wildtiere im Zirkus zu verzichten, machen Krone, Barum und die anderen munter weiter. Zumindest aber nicht unkommentiert. Wenn die Großen des Zirkusgewerbes im Ruhrgebiet gastieren, sind immer auch animal peacelerInnen vor Ort und prangern an, was von den Besuchern selbstverständlich erwartet wird: die Versklavung von Tieren zur Zwangsarbeit in der Manege. Zur reizenden Unterhaltung der kleinen und großen Kinder...

Und immer gibt´s auch kleine Zwischenfälle und Reibererein zwischen den DemonstrantInnen und den Zirkusleuten.Während vor Zirkus Barum die animal peacelerInnen in Köstümen protestierten, versuchten die Leute des renommierten Zirkus vergeblich zu provozieren. Ein Herr im Anzug, der klein und sehr wichtig aussah, offenbar der Zirkusdirektor, bekundete sein Bedauern, daß "es keine Lager mehr für uns gäbe."

In Duisburg zeigte sich Zirkus Krone angriffslustiger. Eine ältere Dame aus der Sembach-Krone-Familie stürmte unvermittelt in die Reihen der animal peacelerInnen und küpfte den Hund einer Aktivistin von der Leine. Der Hund flitzte auf die Straße, beinahe unter ein Auto, die Aktivistin schubste die Angreiferin beiseite, um den Hund zurückzuholen. Es kam zu einer kurzen, harmlosen Rangelei, die nach wenigen Sekunden schon wieder beendet war, als ein Dutzend finstere Gestalten aus dem Nichts auftauchten, parat, den TierrechtlerInnen mit Fäusten Paroli zu bieten. Die Polizei drückte sich in sicherer Entfernung, die animalpeacelerInnen versuchten, zu deeskalieren. Als sich die Situation entspannt hatte, kamen dann auch einige Beamten und schickten die Krone-Leute in ihr Lager zurück...

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