animal peace Schweiz: Lebendig bebärengraben

"Oh, no!" spielen und singen Musiker des Berner Symphonieorchesters nach den Eröffnungsreden zum neugestalteten Bärengraben im Tramdepot. "Oh, no!" wird einigen Besuchern beim heiteren Spektakel durch den Kopf gegangen sein, als animal peace zum Höhepunkt der Feierlichkeiten das große Transparent entrollten: "Lebendig bebärengraben".

Der "Bärengraben" inmitten der Berner Innenstadt ist ein Wahrzeichen der Stadt. Geliebt als Attraktion für die Touristen. Wohl wird er nicht so von seinen BewohnerInnen geliebt, den Bären Urs, Selma, Pedro, Dana und Delia, die seit 15 Jahren ihr Dasein im Beton fristen. Seit 1857 sind dort Bären lebendig bebärengraben. Nun wurde der Bärengraben für etwa 2,7 Millionen Mark umgebaut. Dabei ging es nicht so sehr um das Wohl der Bären, sondern um eine angenehme Optik für die Besucher.

Im April sollte nun das optisch verschönerte Gefängnis mit Feierlichkeiten eröffnet werden. animal peace Schweiz wollte die Gelegenheit nutzen, um gegen die Freiheitsberaubung im Zoo und für die Auswilderung der Berner Bären zu demonstrieren. Die Menge hatte sich versammelt und die Einweihung hatte gerade begonnen, als AktivistInnen auf das Dach des Schlösschens und ihn mit einem Transparent "Lebendig bebärengraben" besetzten. Flugblätter wurden verteilt und die BesucherInnen mit dem Unrecht, das Tieren in Zoos angetan wird, konfrontiert.

Der Direktor des Berner Zoos, Max Müller, reagierte und kletterte ebenfalls auf das Dach, um mit den AktivistInnen zu sprechen. Sie beendeten die Aktion, aber unter der Bedingung, daß das Transparent weiterhin auf dem Dach hängen dürfe. Nun wurden die Bären in die Außenanlage gelassen, was vorher zu gefährlich für die AktivistInnen geworden wäre. Später kletterte ein Polizist auf das Dach, um das Transparent abzuhängen. Es fiel in den Graben.

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