Zum Tode Verurteilte flüchten

(Tokio) Eine letzte Chance, dem sicheren Tod zu entkommen, bot sich in Tokio 40 Schweinen - der Lastwagen, in dem sie zum Schlachthof gefahren wurden, kippte bei einem Unfall um, alle Insassen nahmen Reißaus. 25 Polizisten waren Stunden damit beschäftigt, die Flüchtigen wieder einzufangen und sie der vorbestimmten Verwendung zuzuführen - der Verwurstung. Die arglosen Tiere waren sich der Lebensgefährlichkeit ihrer Situation nicht bewußt. Sie wurden auf einer Weide beim friedlichen Grasen aufgefunden. (WDR)

Kälber aus den Kisten?

(EU) Das von der EU vorgeschlagene Verbot der intensiven Kälbermast (RfT berichtete) wird verzögert durch die massive Opposition einiger Mitgliedstaaten und Bauernverbänden, die um den Profit ihres Geschäfts und Einbußen fürchten. Studien zu den "sozio-ökonomischen" Wirkungen eines Verbots sind nun in Auftrag gegeben worden, um daraufhin die endgültige Entscheidung zu treffen. Hierbei ist zu befürchten, daß die menschlichen Interessen wieder mal überbewertet und die elementaren Bedürfnisse neugeborener Kälber ignoriert werden. (CIWF)

Aussterbende Jäger

(USA) Die Popularität der Jagd in den USA sinkt weiter, während die Jäger immer älter werden.

Besonders die staatlichen Wildagenturen, die sich hauptsächlich durch den Verkauf von Jagdlizenzen und die Steuern auf Gewehre, Munition usw. finanzieren, möchten das Interesse an der Jagd ankurbeln. Es mangelt an Nachwuchs; in den letzten Jahrzehnten sank die Zahl der Jungjäger, die die verstorbenen Jäger ersetzten. Deswegen wurden amerikanische Kinder das Ziel eines Werbefeldzugs vieler Wildagenturen. Auf dem Programm stehen Ausflüge, Zeltlager für angehende Jäger, "Jagdunterricht" in Schulen und "Kinderjagden", bei denen Kinder und Jugendliche dazu animiert werden, auf kleine Tiere wie Tauben, Eichhörnchen, Kaninchen und Rehe zu schießen oder, um die Sache zu erleichtern, auf gezähmte und am Tag der Jagd ausgesetzte Fasane.

93% der Bevölkerung in den USA jagt nicht und nach Umfragen sind 54% gegen die Jagd. Trotzdem werden staatliche Gelder dafür verwendet, Kindern nicht etwa Mitgefühl und Tierliebe beizubringen, sondern sie dazu zu ermutigen, Leben zu mißachten. (ISAR)

Protest gegen Fast-Food-Kette

(Indien) Eine neugebildete Koalition von Tierrechts- und Umweltschutzinitiativen sowie Konsumentenvereinigungen läuft Sturm gegen die Eröffnung neuer Filialen einer Fast-Food-Kette. Hierzu vorgesehen ist u.a. die Errichtung groß angelegter Hähnchenmastanlagen in Indien. Bis heute gab es solchen im hinduistischen Indien nicht. Doch die christliche Vorherrschaft über Tiere überzieht nun auch den letzten Erdenwinkel. (CIWF)

Wieder Haftstrafen für Pelzproteste

(USA) Bei einem erneuten landesweiten Aktionstag der Animal Rights Direct Coalition gegen Pelzverkauf wurden Kaufhäuser besetzt und Eingänge blockiert. Die Aktionen wurden von massiven Polizeiaufgeboten begleitet und 44 AktivistInnen wurden verhaftet. Einige mußten eine überzogene Strafe von 90 Tagen für Hausfriedensbruch absitzen; regelmäßige Proteste vor den Gefängnissen bekundeten Solidarität und Mißfallen an dem Urteil. (ARDAC)

Robbenjagd angeordnet

(Kanada) Der Absatz von Robbenfellen ist in den letzten Jahren dank tierrechtlerischer Aufklärung extrem zurückgegangen. Die kanadische Regierung will jedoch bar jeglicher Einsicht eine Wiederbelebung der Robbenjagd u.a. durch hohe Subventionen bewirken. Nun ist die Abschlachtung von 250.000 Robben von dem kanadischen Minister für Fischerei, Brian Tobin, angeordnet worden. Die Kabeljaubestände in den kanadischen Atlantikgewässern seien drastisch verkleinert worden, woran die Robben Schuld hätten, argumentierte Tobin. Dabei machen Kabeljaue nur 3% der Ernährung von Robben aus; hinzu kommt, daß Robben Jagd auf größere Fische machen, die sich wiederum von jungen Kabeljauen ernähren. Der Rückgang der Kabeljaubestände müßte vielmehr auf Überfischen zurückgeführt werden, meinen auch viele WissenschaftlerInnen, die Tobin anklagen, Fakten verfälscht zu haben. (ISAR)

Die Rache des Tigers

(USA) Zusätzlich zu ihren Qualen des Eingesperrtseins sollte ein Tiger aus dem Cincinnati Zoo dem Stress einer Fernsehaufzeichnung ausgesetzt werden. Dabei erschrak sich der Tiger, als er den Gang hinabgeführt wurde, und verletzte die 6-jährige Tochter des Direktors der pädagogischen Abteilung des Zoos. (ap)

Handelskriege um Importverbot

(EU) Das Verbot der Schlagfallenjagd sowie des Imports von Fellen aus Ländern, in denen sie noch verwendet werden (z.B. USA, Kanada, Rußland; RfT berichtete), ist bisher kaum wirksam geworden. Der europäischen Kommision wurde seitens der Handelskammern der USA und Kanada mit Anfechtung durch die GATT und der Welthandelsorganisation gedroht, falls das Verbot nicht verzögert oder aufgehoben wird. Das europäische Parlament will sich nicht beirren lassen und will eine Entscheidung vor dem obersten europäischen Gerichtshof. Bisher sind die Niederlanden das einzige EU-Land, das das Importverbot effektiv eingeführt hat. (ISAR)

Nerzbefreiungen

(USA) Seit Anfang des Jahres wurden in den USA bereits mehr als 10.000 Nerze aus Pelzfarmen von der ALF befreit. Eines der Farmen, die "L.W. Bennet & Sons Fur Farm" bei New York hatte schon nach mehreren nächtlichen ALF-Besuchen die Zahl ihrer Tiere auf 5000 reduziert, nun wurde durch eine neue Aktion wieder eine Reduktion um 25% erreicht. (Voice)

Bewährung für Fuchsbefreierinnen

Helsinki - Drei Frauen, die im vergangenen Jahr 600 Füchse aus einer finnischen Fuchsfarm befreit hatten, wurden von einem gericht im westfinnischen Kauhava zu einem Jahr bzw. 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Schließlich sollen sie noch einen Schadenersatz von umgerechnet 300 000 Mark bezahlen. Die Tierbefreierinnen kündigten Berufung gegen Urteil an.

Die Fuchsbefreiungsaktion führte seinerzeit zu einer umfangreichen Medienberichterstattung. Waren es anfangs einseitige Reportagen zugunsten des Pelzterzüchters, kehrte sich nach uns nach das Blatt, als die drei Frauen gefaßt worden waren, und ihrerseits in eigenen Pressekonferenzen versuchten, ihre Motivation darzustellen.

Trauriges Phänomen auch in Finnland, daß sich der klassische Tierschutz ebenso rechtspositivistisch wie die Medien gegen die Tierbefreierinnen stellt. Auch ihre Pressekonferenzen mußten "Mia", "Minni" und "Kirsi" alleine organisieren.

Schlag auf Schlag

Luxemburg - Tätlich angegriffen wurden AktivistInnen von animal peace und anderer Tierechtsgruppen, als sie vor einem in Luxemburg gastierenden Zirkus Flugblätter verteilten. Ein Polizist wurde verletzt bei dem Bemühen, die Zirkusleute zurückzuhalten. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Das Fernsehen und die Printmedien berichteten umfangreich über die gewalttätigen Zirkusleute. Der Zirkus soll nunmehr kein Gastierrecht in Luxemburg mehr erhalten.

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